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Wanderfische

 

Rückkehr der Wanderfisch

 

 

 

 

                                Herr Steffen Zahn bringt die Brütlinge zu den Besatzteams der Angler

Meerforellenbesatz für das Jeetze-System

Beetzendorf, 12. April 20198

Am Freitag war es wieder soweit. Unweit der Jeetze trafen sich Angler, Wissenschaftler und Naturfreunde, um gemeinsam bei einsetzenden Schneeschauern das Fließgewässersystem der Jeetze mit Meerforellen-Brut zu besetzen. Das Programm wird aus Mitteln der Fischereiabgabe finanziert und zielt auf die Wiederherstellung des historischen Artenspektrums.

Seit 2012 gibt es das Besatzprogramm mit Meerforellen im Fließgewässersystem der Jeetze, dass festen Bestandteil des Wanderfischprogramm des Landes Sachsen-Anhalt ist.

Vorausgegangen waren gemeinsame Überlegungen des Ministeriums und der Angler, das historische Artenspektrum unter verbesserten Umweltbedingungen schrittweise zu beleben. Neben dem guten Ansinnen, war vor allem wissenschaftliche Expertise gefragt, die das Institut für Binnenfischerei in Potsdam-Sacrow seitdem beisteuert. Die Auswahl der Besatzgewässer mit Erfolgsaussicht auf eine eigenständige Reproduktion war daher Grundvoraussetzung. Zugleich bildet die wissenschaftliche Begleitung der jährlichen Besatzmaßnahmen eine wichtige Entscheidungshilfe für die Bewirtschaftung. Mit Herrn Steffen Zahn an der Spitze eines Teams erfahrener Spezialisten, werden Daten und Fakten wissenschaftlich aufbereitet und Handlungsempfehlungen abgeleitet. Das beginnt bei der systematischen Erfassung der Rückkehrer, die Kartierung der Laichgruben und endet bei der Beschaffung hochwertiger Brütlinge aus dem Einzugsgebiet.

                                Brütlinge schwimmen munter im Eimer

In diesem Jahr konnten auf Grund der Trockenheit und damit verbundener, geringerer Rückkehrerzahlen nur 20.000 Brütlinge aus dem Elbeinzugsgebiet bereitgestellt und ausgesetzt werden. Diese verfügen noch über einen kleinen Dottersack und verbleiben in den kommenden ein bis zwei Jahren in den hiesigen Gewässern, bevor sie sich über die Elbe in Richtung Nordsee aufmachen. Zuvor entwickeln sie ein rasantes Wachstum. Von drei Zentimeter wachsen sie auf 15 bis 20 Zentimeter zum Beginn ihrer Wanderung heran. Und natürlich gibt es beim Aufenthalt im Süßwasser auch genügend Gefahren, die den Bestand abwanderungswilliger Fische, die das Meer erreichen, auf ca. 20 % der eingesetzten Brütlinge dezimieren. Von dieser Menge kehren dann ein bis drei Prozent als ausgewachsenen Forellen zurück, die dann Größen von 60 cm bis 1,30 m Länge und Gewichte bis zu 20 kg erreichen.

Foto: Peter Schallat;  Angelfreund Krätzig mit prächtigem Rückkehrer im Herbst 2017 bei der wissenschaftlichen Erfassung

 

                               die richtige Menge und der richtige Standort entscheiden mit über die Zukunft

Wenn diese markanten Fische wieder in unseren Gewässern aufsteigen, ist das nicht nur ein Erfolg für den Artenschutz, sondern auch eine Bereicherung unseres Lebensumfeldes. Diese prächtigen Salmoniden, mit dem lang gestreckten, torpedoförmigen Körper, den grausilbernen Seiten und dem graugrünen Rücken, sollen wieder zum Markenzeichen intakter Natur und touristisches Alleinstellungsmerkmal der Region werden. Vor 100 Jahren war das Flusssystem rund um die Jeetze bei den Anglern landesweit bekannt für seine Meerforellenpopulation. Doch Gewässerverbau und  Verschmutzung, Stauhaltung und Kraftwerke verursachten den Rückgang bis zum Erlöschen der Population.

Angelfreund Siegfried Ossada vom Angel-und Gewässerschutzverein Beetzendorf offensichtlich zufrieden mit der Satzfischqualität

Wenn die Angler sich heute für die Rückkehr dieser spektakulären Botschafter intakter Natur engagieren, so ist das auch ein Beleg für den Erfolg ihrer Philosophie, die Artenschutz durch Artennutz beinhaltet. Die materielle Interessiertheit an gesunden Fischbeständen ist dabei ein zentrales Element. So gesehen geht es neben langen Atem auch um die Verfügbarkeit über ein hochwertiges Lebensmittel mit geringstmöglichen ökologischen Fußabdruck bei deren Beschaffung. Noch vollzieht sich die eigenständige Reproduktion nicht in einer bereits für die Angelfischerei nachhaltig nutzbaren Größenordnung. Aber Ausdauer ist bekanntlich eine Tugend, die den Angelfischern zugeschrieben wird. Bilder 1;2,4,5 und Text: Gerhard Jarosz, Öffentlichkeitsarbeit beim LAV


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