Gemeinschaftliches Angeln der Senioren des KAV fand erneut große Resonanz
Allstedt, den 12. Oktober 2024
Bereits in den frühen Morgenstunden herrschte am Sonnabend geschäftiges Treiben am Neuvorwerksteich in Allstedt. Das Aufleuchten von Scheinwerfern, Kopflampen und so manch andere Lichtquelle zeugten vom Zusammentreffen einer erlesenen Anglerschaft aus dem Altkreis SGH.
Der Kreisanglerverein hatte zum alljährlichen Seniorenangeln „Ü60“ nach Allstedt an das Hausgewässer des ortsansässigen Anglervereins eingeladen, der sich zur Freude des Kreisvorstandes erneut als bewährter Ausrichter angeboten hatte.
In diesem Jahr sollten die Teilnehmer mehrfach Grund haben, beim Traditionstreffen zu feiern. Da ist zum einen das 70. Jubiläum des Kreisvereins, der in den kommenden Tagen dazu eine Festveranstaltung durchführen wird. Zum anderen sollte an diesem Tag der neu errichtete Behindertenangelplatz feierlich seiner Bestimmung übergeben werden. Und nicht zuletzt ist das jährliche Wiedersehen mit altbekannten Angelfreunden aus der Region und die damit verbundene Pflege sozialer Kontakte ein ebenso gewichtiger Grund.
Nach kurzer Begrüßung durch den Kreisvorsitzenden übernahm das Allstedter Urgestein Wolfgang Eckert die Einweisung zu weiteren Ablauf am Vormittag. Alle Angelfreunde bezogen die vorgegebenen Plätze, wobei die am Ostufer den Anglern mit Beeinträchtigungen der Mobilität vorbehalten blieben. Pünktlich um 07.30 Uhr hieß es dann: „Leinen los!“
In lockerer Atmosphäre wurden die Köder ausgebracht und die Zeit bis zum Fischkontakt mit angeregten Gesprächen verkürzt. Die ersten Fangmeldungen sollten nicht lange auf sich warten lassen. Wie ein scheues Reh sprang das Fangglück vom Ost-, zum Westufer und gelegentlich auch auf die Südseite. Damit bei herbstlichem Wetter kein Senior ans Frieren denken musste, sorgte das „Servicemobil“ von Frau Eckert und Frau Schmidt mit Kaffee, Tee, Kuchen und vieles mehr für reichlich Wärme von innen. Kaum ein Wunsch blieb unerfüllt und Lob und Dank erfolgten für den außergewöhnlichen Service meist noch direkt am Angelplatz.
Erneut zeigte sich bei der Traditionsveranstaltung der universelle Vorzug der Angelfischerei im Mosaik vieler sinnvoller Freizeitbeschäftigungen. Dass deren Ausübung weder an Jahreszeiten, Formationen noch Alter gebunden ist, stellt ein gewichtiges Alleinstellungsmerkmal dar. Die Teilnahme der Nestoren, Hans Hach aus dem AV Roßla mit stolzen 87 Lenzen und Rüdiger Lang mit 84, vom Verein Thomas Müntzer aus Sangerhausen sind ein eindrucksvoller Beleg dafür. Und der Fangerfolg sprach für sich. Das galt auch für das Gesamtfangergebnis an diesem Tag, das mehr als zufriedenstellend ausfiel.
Nicht zuletzt stand am heutigen Tag die Eröffnung des neuen Behindertenangelplatzes auf dem Programm. Dazu war neben dem Bürgermeister der „Müntzer-Stadt“, Herrn Daniel Kirchner, auch ein Unternehmen der Region geladen. In der Einladung dazu hieß es: „Nicht mit dem Durchschneiden eines Bandes, oder dem Köpfen einer Sektflasche wollen wir die Eröffnung vollziehen, sondern mit einem zünftigen Seniorenangeln.“
In einer kurzen Ansprache würdigte der Vorsitzende des KAV, Gerhard Jarosz die Leistung mit den Worten: „Lassen Sie uns gemeinsam den Platz der Anglerinnen und Angler in der Mitte der Gesellschaft definieren und gleichzeitig Lösungswege zwischen Wünschen und Wirklichkeit aufzeigen. Die kluge Kombination von bürgerschaftlichem Engagement, kommunalen Weitblick und territorial engagierter Unternehmer ist einer davon, unsere Region lebens- und liebenswert zu machen.“ Jarosz dankte der Firma TRANS-KATH GmbH für die seit Jahren gegebene, großzügige Unterstützung bei Umweltprojekten im Territorium und überreichte die Umwelt- und Hege-Medaille des Landesverbandes. Die Firmenchefin, Frau Jaqueline Schäfer bedankte sich für die Auszeichnung auch im Auftrag ihres Bruders Silvio und des Seniorchefs Friedhelm Schäfer. Mit einem kleinen „spirituellen“ Präsent und mit einem deftigen Imbiss vom Grill endete die Eröffnung.
Bereits am ersten Tag konnte der neue Behindertenangelplatz seine Tauglichkeit unter Beweis stellen. Angelfreund Heiko Lüddecke vom Verein „Petri Heil Sangerhausen“, der mit einer (BdG) 90%, eine erhebliche Beeinträchtigung der Bewegungsfähigkeit besitzt, nahm mit seiner Frau (zugleich Assistenz) vom Steg Besitz und war voller Lobes für die neu dazu gewonnene Freiheit und Lebensfreude, die Menschen wie ihn gleichberechtigt und ohne Barrieren teilhaben lässt.
Aus so einem Lob erwächst auch Stolz, etwas für den Zusammenhalt der Gesellschaft getan zu haben. So kann man Glücksgefühle ernten, die man vorher selber gesät hat.
Der KAV bedankt sich beim ASV Allstedt und den vielen freiwilligen Helfern, die mit ihrer Arbeit für den Erfolg der Veranstaltung gesorgt haben. Eingeschlossen ist der Dank für den geleisteten Beitrag zur Inklusion von Menschen mit einem Handicap.
Gerhard Jarosz