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2022.10.06 pm bode mit bund ms fb

- Einleitung mit unbekannter Schadstofffracht in die Bode -

Pressemitteilung des Landesanglerverbandes Sachsen-Anhalt e.V.:

Am 24.09.2022 gegen 18:30 Uhr hat ein engagierter Angler eine auffällige Einleitung in die Bode bei Staßfurt festgestellt. Die Bode war an diesem Abend milchig-weiß und in der Luft lag der Geruch von Ammoniak. Geistesgegenwärtig hat der Entdecker die Polizei alarmiert und außerdem selbstständig eine Wasserprobe genommen.

Die Wasserprobe lies der Landesanglerverband Sachsen-Anhalt e.V. von einem unabhängigen Labor für Umweltanalytik untersuchen. In der Wasserprobe konnten 45 g/L Chlorid festgestellt werden! Die Zielvorgabe der Oberflächengewässerverordnung für den guten ökologischen Zustand, damit einhergehend die Zielvorgabe der Wasserrahmenrichtlinie, wird damit um ein Vielfaches überschritten (< 0,2 g/L Chlorid). Zur Einordnung: Die Salzgehalte der Ost- und Nordsee liegen niedriger als der Salzgehalt der untersuchten Wasserprobe. Eine ähnliche Überschreitung der Zielvorgaben konnte bei dem Messwert für Ammonium-Stickstoff festgestellt werden.

In Anbetracht der desolaten Situation in der Bode und vor dem Hintergrund einer erneut verlängerten Einleitgenehmigung in die Bode, werfen wir aktuell einen pessimistischen Blick auf die Zukunft der Bode. Die Ziele der Wasserrahmenrichtlinie halten wir derzeit für nicht erreichbar. Die Bode wird in zeitnaher Zukunft kein Lebensraum für eine intakte Fischfauna sein, wenn sich die Gegebenheiten nicht grundlegend ändern.

Der Landesanglerverband Sachsen-Anhalt e.V. hat auf Grundlage der analysierten Wasserprobe und der Zeugenaussage des Entdeckers Anzeige beim Polizeirevier des Salzlandkreises erstattet.

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