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Wanderfische

 

Rückkehr der Wanderfisch

 

 

 

 

Was gibt es Schöneres für einen Angler, als am Ufer eines Gewässers zu sitzen, die Natur zu genießen und so ganz nebenbei möglichst einen großen Fisch an Land zu ziehen? Na ganz klar – all das gemeinsam mit möglichst vielen Angelfreunden zu tun. Und so trafen sich 55 Petrijünger im Alter zwischen neun und 18 Jahren vom 17. Juli bis 23. Juli auf dem, nach dem verheerenden Saale-Hochwasser 2013 neu hergerichteten, Sportgelände des SV Uichteritz zum traditionellen Jugendangellager des Landesanglerverbandes Sachsen-Anhalt e.V. (LAV). Auf einer großen Wiese direkt am Ufer der Saale schlugen die jungen Leute aus neun Vereinen des LAV mit Hilfe ihrer Betreuer große und kleine Zelte auf, packten ihre Angelausrüstung aus und warteten gespannt auf die folgenden sieben erlebnisreichen Tage ganz im Zeichen ihres Hobbys.


Erlebnisreich waren die Tage wirklich. Das Betreuerteam aus der Verbandsjungendleitung des LAV um Bianca Heyner, Uwe Jesse, Kai Vogel, Christopher Ulrich und Ulrich Rienäcker hatten ein abwechslungs- und auch lehrreiches Programm vorbereitet, das der Kreisanglerverband Weißenfels als diesjähriger Gastgeber mit Rat und Tat unterstützte. Gerd Hauser, der Vorsitzende des KAV Weißenfels war trotz gerade überstandener schwerer Erkrankung bei Fragen und Anliegen immer erreichbar. Bernd Bormann, Mitarbeiter für Jugend und Sport des Landesanglerverbandes begleitete das Jugendangellager ebenfalls persönlich und war täglich dort zu finden, wo sein Rat und sein organisatorisches Geschick gebraucht wurde.


Eröffnet wurde das von der Verbandsjugend Sachsen-Anhalts vorbereitete Angellager am 17. Juli durch den Geschäftsführer des Landesanglerverbandes Axel Ritzmann, der seine Freude darüber ausdrückte, dass neun Vereine ihren jungen Mitgliedern den einwöchigen Ferienaufenthalt in Uichteritz ermöglicht haben. Auch der Präsident des LAV, Uwe Bülau, begrüßte die Teilnehmer des Jugendangellagers, deren Gastgeber und Betreuer. Der Vorsitzende des KAV Weißenfels Gerd Hauser und KAV-Geschäftsführer Ralf Tauhardt, sowie weitere Vertreter der Anglervereine Sachsen-Anhalts waren bei der Eröffnung dabei. Bevor es mit der Ferienfreizeit in Uichteritz richtig losging gab es eine organisatorische Einweisung ins Angeln für die folgenden Tage, und Fragen der Teilnehmer wurden beantwortet.


Dann ging es los mit dem individuellen Angeln. Schließlich konnten es die Petrijünger kaum erwarten, auf Jagd nach Karpfen, Forelle, Weißfisch oder auch Aal zu gehen. Auch die Vorbereitung auf das Betreuerhegeangeln stand am Montagabend auf dem Programm. Am Morgen darauf konnten die erfahrenen Angler zeigen, was sie am Fluss draufhaben. Unterstützt wurden sie dabei vom Angelnachwuchs, der so auch mal die Chance hatte, den „alten Hasen“ den ein oder anderen Tipp zu geben. Daniel Glier vom AV Möhlau und Uwe Jesse vom AV Gräfenhainichen waren besonders erfolgreich. Sie konnten einige stattliche Brassen und kleinere Weißfische an Land ziehen. Die Fische wurden gewogen und vermessen. Auch dies ist eine Form des Arten- und Naturschutzes an den heimischen Flüssen. Am frühen Nachmittag verfolgten die Jugendlager-Teilnehmer eine Fachpräsentation zum Thema Raubfischangeln. Der Magdeburger Raubfischexperte und Autor der Fachzeitschrift „Blinker“ Veit Wilde, der auch beim Hauptsponsor des Jugendangellagers, der Firma Fishing Tackle Max, beschäftigt ist, gab Tipps und Ratschläge zum Spinnfischen.


Am Nachmittag haben die Kinder und Jugendlichen gezeigt, dass sie sich nicht nur beim Angeln auskennen, sondern auch am Volleyballnetz. Hier kämpften sie in vier Mannschaften um Punkte und Pokale. Es gewann der AC 66 Köthen vor dem KAV Weißenfels. Den Bronzeplatz erreichte, die aus verschiedenen Vereinen zusammengesetzte, jüngste Mannschaft, genannt „Die Sechs“. Der Hallesche Anglerverein wurde nach großem Kampf am Netz Vierter.
Nach dem Volleyball-Turnier konnten die Kinder und Jugendlichen am Drillsimulator das Fangen und Anlanden von großen Fischen nachempfinden. Der Abend klang mit einem gemütlichen Grillen aus.


Nach dem Betreuerangeln am Vortag, durften am Mittwoch die Nachwuchsangler ran. Vor dem Hegeangeln am Saale-Ufer wurden die Plätze ausgelost. Drei Stunden haben die Petrijünger ihr Bestes gegeben und wurden dabei von ihren erwachsenen Betreuern tatkräftig unterstützt. Bei hochsommerlichen Temperaturen um die 30 Grad war es ein hartes Stück Arbeit für die jungen Angler. Trotzdem konnten sie achtbare Fangergebnisse verbuchen. Am spannendsten ging es in der Wertungsklasse Jugend weiblich zu. Hier behielt Hanne Heinike vom KAV Weißenfels mit gerade mal drei Gramm vor Colleen Berger vom Halleschen AV die Oberhand. Am erfolgreichsten angelte jedoch Alexander Sopart vom AC 66 Köthen mit einem Fanggewicht von 13 Kilogramm.  Drei stattliche Brassen brachten ihm den Sieg vor seinem Vereinskameraden Julian Hauschild. Er landete 1,3 Kilogramm Fisch. Dritter wurde Justin Pscheidl vom Halleschen AV mit 662 Gramm.
Am Mittwochnachmittag gab es dann noch einmal Fachwissen pur. Johannes Böhm von Fishing Tackle Max führte vor, wie man mit der Stippangel erfolgreich sein kann, was besonders im Uichteritzer Bereich der Saale von Vorteil sein kann. Die Jugendlichen konnten sich mit ihren Fragen an den Fachmann wenden und erhielten auch Hinweise zur richtigen Angelausrüstung, zu Länge und Schwere der Angelruten im jeweiligen Fanggebiet. Als Erinnerung an den lehrreichen Nachmittag wurde dann noch ein Foto mit Bernd Bormann, Johannes Böhm und den Teilnehmern des Jugendlagers geschossen. Der erlebnisreiche Tag klang mit dem Besuch des Weißenfelser Freibades aus, bei dem sich die Kleinen austoben und die Großen entspannen konnten. Doch gerade dieser Tag wird den Anglern besonders im Gedächtnis bleiben, erlebten sie doch einen Abend und eine Nacht bei Gewitter und Starkregen. Überstanden haben sie beides gut – auch weil ihre Betreuer sehr besonnen blieben und die Kinder und Jugendlichen im großen Festzelt versammelten und beruhigten. Glücklicherweise hinterließ das Unwetter keine größeren Schäden.


Nach dem Aufräumen am Donnerstagmorgen stand den Kindern und Jugendlichen wieder ein vielseitiger Ferientag bevor. Castingsport als Teildisziplin des am Vortag mit dem Hegeangeln gestarteten Vielseitigkeitsturniers hieß das Motto. Nach einer technischen Einweisung durch Bianca Heyner und Stephanie Grimm, beide sehr erfolgreiche Casting-Sportlerinnen, begann Werfen auf Tuch und Scheibe auf dem Rasen des Uichteritzer Sportplatzes. Alle Teilnehmer gaben sich große Mühe, selbst die Kleinsten waren voll bei der Sache. Am Ende standen die Sieger fest. Die erfolgreichsten Castingsportler der weiblichen Jugend kamen vom Halleschen AV. Die Schwestern Marie-Louis Seyffert und Patricia Seyffert belegten die vorderen beiden Plätze beim Casting. Dritte wurde Colleen Berger vom Halleschen AV. Bei den Jungen waren Florian Fischer vom KAV Weißenfels und Julian Hauschild vom AC 66 Köthen am treffsichersten. Justin Pscheidl vom Halleschen AV belegte den dritten Platz.


Mit Beendigung des Castings standen auch die Gesamtsieger des Vielseitigkeitsturnieres fest. Siegerin in der Wertungsklasse weibliche Jugend wurde Hanne Heinike vom KAV Weißenfels, gefolgt von Particia Seyffert und Marie-Louis Seyffert, beide vom Halleschen AV. Turniersieger bei der männlichen Jugend wurde Florian Fischer vom KAV Weissenfels, gefolgt von Julian Hauschild vom AC 66 Köthen und Justin Pscheidl vom Halleschen AV. Die Turniersieger erhielten Pokale und Preise, die vom LAV bereitgestellt wurden. Am Donnerstagnachmittag drehte sich dann alles um den Natur- und Artenschutz. Gerd Hauser, Anja und Steffen Fischer bauten mit den Kindern und Jugendlichen Nistkästen für an der Saale heimische Vogelarten. Einige der Kästen wurden noch am selben Tag an Bäumen der Flussuferregion angebracht. Die anderen acht Brut- und Nisthilfen wurden der Unteren Naturschutzbehörde des Burgenlandkreises übergeben. Sie entscheidet, in welchen Biotopen die Nistkästen später angebracht werden. Der Tag klang mit einem spannenden Volleyball-Spiel zwischen der Betreuerauswahl und dem Team vom AC 66 Köthen, welches das Turnier der Teilnehmermannschaften am Dienstag gewonnen hatte, aus. Die Oberhand behielt schließlich das Jugend-Team.


Am Freitagvormittag galt es wieder, Angelfachwissen zu erwerben. Bernd Bormann, Mitarbeiter für Jugend und Sport beim LAV, erklärte den jungen Anglern, wie man mit der Feederrute erfolgreich auf Beutezug geht. Der Fachmann beantwortete geduldig und sehr ausführlich die zahlreichen Fragen der Kinder und Jugendlichen. Nach dem Mittagessen startete die Sport- und Spaß-Staffel auf dem Uichteritzer Rasen. An sieben Stationen waren Geschicklichkeit und Sportsgeist gefragt. Slalom, Gummistiefel-Weitwurf, Dart, Casting, Fischtafel-Umwerfen, gezieltes Anfüttern in einen Eimer und Eierlaufen machten unheimlich viel Spaß. Der Tag klang mit individueller Freizeitgestaltung aus. Viele der Petrijünger zog es mit Angel und Kescher an die Saale.


Der Samstagmorgen begann sehr sportlich. Fußball war angesagt. Unsere Lagerauswahl spielte gegen ein Team des ortsansässigen JFV Weißenfels. Das Spiel endete 8:1 für das „Profiteam“ aus Uichteritz. Die unterlegenen Angler waren aber faire Verlierer, gratulierten den Siegern und überreichten ihnen sogar Urkunden. Nach dem Mittagessen fand dann ein Arbeitseinsatz statt, bei dem die Uferzone der Saale im Uichteritzer Bereich von Müll befreit wurde. Dabei zeigte sich leider, dass so mancher Angler nicht darauf achtet, dass man die Natur sauber halten muss. Es kam eine Menge Unrat bei der Aufräumaktion zusammen der nicht von Angler hinterlassen wurde. Am Abschlussabend ging es noch einmal besonders gemütlich und fröhlich zu. Die Funktionäre des LAV-Vorstandes feierten mit und überreichten den Siegern der einzelnen Veranstalungen ihre Urkunden, Pokale und Angelpreise, von Fishing Tackle. Mit einem besonderen Geschenk wurde Gerd Hauser, der Vorsitzende des KAV Weißenfels überrascht. Denn er hatte trotz seiner erst kurz überstandenen schweren Erkrankung die Durchführung des Verbandsjugendlagers unterstützt. Wo immer es in den zurückliegenden Tagen Probleme oder Fragen gab - der engagierte Angler war immer zur Stelle! Dafür haben sich alle bei ihm bedankt. Und das lässt selbst bei einem gestandenen Petrijünger auch mal ein paar Tränen der Rührung rollen. Höhepunkt des Abends war dann natürlich das Tauziehen zwischen Jugend und Betreuern, welches stets den Abschluss des LAV-Kinder- und Jugendlagers bildet. Kraft und Geschicklichkeit waren gefragt. Und siehe da, die Betreuer mussten sich der jugendlichen Kraft geschlagen geben. Aber das war kein Problem, denn hier ging es in erster Linie um den Spaß, und den hatten alle Teilnehmer des Jugendlagers in Uichteritz.


Am Sonntagmorgen hieß es dann Zelte abbauen und Abschied nehmen. Man drückte sich, tauschte Handynummern aus und versprach sich, im kommenden Jahr beim LAV-Jugend- und Angellager an einem anderen schönen Ort in Sachsen-Anhalt wieder zu treffen. Petri heil!  

Hanne Heinike

Während des Kinder- und Jugendlagers starteten die Teilnehmer übrigens noch eine Spendenaktion. Von jedem verkauften Getränk flossen 50 Cent in eine spezielle Kasse. Am Ende kamen 200 Euro zusammen. Bianca Heyner und Christopher Ulrich überreichten das Geld am 2. August an das Ambulante Kinder- und Jugendhospiz Halle.

 

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